FPÖ-ÖVP-Koalition bei Österreichern am beliebtesten

Im Herbst wird in Österreich ein neuer Nationalrat gewählt. Wie die Regierungskonstellation danach aussehen wird, ist noch völlig offen. Ginge es nach den Österreichern, würde jedoch erneut eine Koalition aus FPÖ und ÖVP die Geschicke des Landes lenken.

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FPÖ-ÖVP-Koalition bei Österreichern am beliebtesten
Sollten FPÖ und ÖVP keine Koalition eingehen wollen, müssten andere Konstellationen in Betracht gezogen werden.© IMAGO / SEPA.Media

Wien. – Eine aktuelle Umfrage des Instituts für Demoskopie und Datenanalyse (IFDD) für den Kurier zeigt, dass die Österreicher in unsicheren Zeiten Stabilität und klare Mehrheitsverhältnisse bevorzugen. Besonders beliebt ist eine Zweierkoalition aus Freiheitlicher Partei Österreichs (FPÖ) und Österreichischer Volkspartei (ÖVP). Mit 19 Prozent Zustimmung ist die Koalition aus FPÖ und ÖVP die beliebteste Option unter den 1.003 Befragten Mitte Mai. Es folgen die traditionellen Kombinationen ÖVP und SPÖ mit 13 Prozent sowie SPÖ und ÖVP mit elf Prozent. Eine Koalition unter Führung der ÖVP mit der FPÖ findet nur sieben Prozent Zustimmung. Andere Dreierkonstellationen, die in der Vergangenheit immer wieder diskutiert wurden, sind noch weniger populär.

Die umfangreiche Berichterstattung über die politischen Schwierigkeiten im Nachbarland Deutschland hat auch in Österreich ihre Spuren hinterlassen. Die als instabil geltende Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP dient vielen als abschreckendes Beispiel. „Das ist ein Warnsignal für Österreich“, betonte Haselmayer gegenüber dem Kurier. Dennoch sei eine Dreierkoalition in Österreich nicht ausgeschlossen.

Angst vor instabilen Verhältnissen wie in Deutschland

Sollten SPÖ-Chef Andreas Babler und ÖVP-Bundeskanzler Karl Nehammer bei ihren bisherigen Aussagen bleiben, nicht mit einem FPÖ-geführten Herbert Kickl zu koalieren, müssten sie sich einen dritten Koalitionspartner suchen. Dass Kickl zugunsten einer Regierungsbeteiligung der FPÖ auf das Kanzleramt oder ein Ministerium verzichtet, befürworten laut Umfrage 48 Prozent der Befragten, 30 Prozent lehnen dies ab.

Die Umfrage beleuchtet auch die wichtigsten Themen für die Wähler. „Soziale Sicherheit“ steht mit 65 Prozent an erster Stelle, gefolgt von „Migration/Asyl“ mit 57 Prozent. Haselmayer weist darauf hin, dass das Thema Migration zunehmend an Bedeutung gewinnt und vor allem der FPÖ zugutekommt. Für 72 Prozent der Befragten sind die behandelten Themen wahlentscheidend; nur 25 Prozent achten auf die Spitzenkandidaten. Dies widerlegt die Annahme, dass nur Oberflächlichkeiten eine Rolle spielen.