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AfD-Politiker liest Parteifreunden die Leviten: „Kirk-Attentäter war kein Faschist“

Innerhalb der AfD kam es nach dem Attentat auf Charlie Kirk zu einer Diskussion über die Begriffsdeutung. Auslöser war die Verwendung des Begriffs „Faschismus” in Bezug auf die Tat.

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AfD-Politiker liest Parteifreunden die Leviten: „Kirk-Attentäter war kein Faschist“

Der brandenburgische AfD-Landtagsabgeordnete Kaufner äußerte sich mit deutlichen Worten zu Kommentaren seiner Parteikollegen über das Attentat an Kirk.

© IMAGO / dts Nachrichtenagentur

Potsdam. – In den Sozialen Medien haben neben anderen Akteuren auch AfD-Politiker kontroverse Beiträge zum Attentat auf den US-Aktivisten Charlie Kirk veröffentlicht. Während der sächsische Landtagsabgeordnete Georg Ferdinand Wiedeburg und Daniel Wald, Landtagsabgeordneter in Sachsen-Anhalt, Kirk als Opfer des Faschismus darstellten, widerspricht der brandenburgische Landtagsabgeordnete Dominik Kaufner dieser Einordnung entschieden.

„Faschismus“ und „Linksfaschismus“

Nach dem Attentat auf Kirk schrieb Wiedeburg in einem Beitrag auf seinem Facebook-Profil: „Charlie Kirk wurde von Faschisten getötet.“

Screenshot: Facebook
Screenshot: Facebook

Deutlich ausführlicher äußerte sich Wald auf Facebook. Unter dem Hashtag „#linksFASCHISMUS tötet!“ schrieb er: „Erneut wurde ein Leben durch den #Faschismus ausgelöscht, ein weiteres Mal gehüllt unterm linken Deckmantel.“ „Robinsons Tat war dabei links­ideologisch motiviert – ein erschütterndes Beispiel dafür, wie in den Keimzellen von Universitäten, der Geist verwirrt, vergiftet und als '#Antifaschismus' getarnt radikalisiert wird“, schrieb er in seinem Beitrag.

Die Tat zeige, „wie durch Agitation Hass genährt und bis zur unkontrollierbaren Mordlust gegen andere Meinungen und Andersdenkende indoktriniert wird.“ Man müsse sich als Gesellschaft fragen, wie man verhindern könne, „dass junge Menschen in dieser woken Gesellschaft weiter #linksextremistisch, #linksradikal, ja totalitären Ideologien verpflichtend geprägt werden“.

Kaufners scharfe Kritik

Dominik Kaufner reagierte auf Walds Äußerungen mit deutlichem Widerspruch. Er schreibt dazu auf X: „Lieber Kollege, ich muss an dieser Stelle freundlich, aber dringlichst widersprechen. Linksextremisten, die zu töten bereit sind und im Falle Charlie Kirks ein Attentat verübt haben, sind keine Faschisten, sondern radikale Antifaschisten.“

Als Beleg verweist Kaufner auf Details zur Tat, darunter die eingeritzten Botschaften auf der Munition wie „Hey Faschist, fang!“ – sowie auf die Beziehung des mutmaßlichen Attentäters zu einer transsexuellen Person.

Dementsprechend warnt er auch vor ungenauer Begrifflichkeit: „Wenn es um Leben und Tod geht, können wir es uns nicht leisten, mit falschen Begriffen und schiefen Analysen zu arbeiten.“ Nach seiner Einschätzung sei „der mörderisch-gewaltbereite Linksextremismus“ im „Antifaschismus“ am radikalsten ausgeprägt. Er betont: „Diese Leute glauben, dass jede Form althergebrachter Normalität zu politischen Systemen wie in den 30er-Jahren führen wird und sehen sich daher mit allem in einem existenziellen Kampf, was nicht linksradikal-emanzipatorisch ist.“

Historische Bezüge

In seiner Kritik zieht Kaufner auch eine Linie zur Vergangenheit: „Der historische Faschismus war ja nicht zuletzt eine militant-totalitäre Antwort auf diese zerstörerische Gefahr der extremen Linken, die sich damals im Bolschewismus manifestierte.“ Heute trete die extreme Linke unter neuem Namen auf: „Heute gibt sich diese pathologische Linke unter dem Begriff des Antifaschismus ein moralisch-gesellschaftsfähiges Etikett, aber es handelt sich um die gleichen vernichtungslüsternen Nihilisten, die vor 90 Jahren über verbrannte Nonnen in Spanien frohlockten und in den Berliner Straßen Konservative totprügelten.

Seine Schlussfolgerung ist eindeutig: „Diese Leute sind gefährlich.“ Er grenzt sich klar von Walds Begriffsnutzung ab: „Und nein, nur weil in faschistischen Systemen ebenfalls als Feinde markierte Leute aus dem gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen wurden, ist der Antifaschismus bzw. ein bolschewistisches System nicht bloß eine andere Variante des Faschismus.“ Wald hat seinen Beitrag inzwischen gelöscht, Wiedeburgs Beitrag ist auf Facebook nach wie vor abrufbar.

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