„Astra Zeneca“: Immer mehr Länder setzen Impfung aus

Nach Meldungen über Blutgerinnsel haben mehrere Länder die Corona-Impfung mit dem Vakzin von „Astra Zeneca“ gestoppt.
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„Astra Zeneca“: Immer mehr Länder setzen Impfung aus

Symbolbild: Wikimedia Commons (CC0)

Nach Meldungen über Blutgerinnsel haben mehrere Länder die Corona-Impfung mit dem Vakzin von „Astra Zeneca“ gestoppt.

Mehr und mehr europäische Länder setzen die Impfung mit dem Vakzin von „Astra Zeneca“ aus. Am Montag hatten unter anderem Deutschland, Frankreich Italien und die Niederlande die Impfung vorerst gestoppt, nachdem es Berichte über Fälle von seltenen Thrombosen der Hirnvenen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung gegeben hatte. Heute folgten Zypern, Luxemburg, Schweden und Lettland.

Sicherheitsbericht und Beratungen am Dienstag

Weitere Länder mit Impfstopp sind etwa Spanien, Portugal, Irland, Bulgarien, Dänemark und Norwegen. In Österreich hingegen wird der Impfstoff weiterhin verimpft, lediglich die Verwendung einer bestimmten Charge wurde wie zuvor auch in Italien gestoppt. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) will am Dienstag in Sachen „Astra-Zeneca“-Impfstoff einen Sicherheitsbericht vorlegen, auch die WHO berät am Dienstag.

Die EMA betonte allerdings bereits, dass die Impfungen fortgesetzt werden könnten. Denn bisher gebe es keine Hinweise darauf, dass das Mittel ein ernstes Gesundheitsrisiko darstelle, sagte der Chef der EMA-Abteilung für Impfstrategien, Marco Cavaleri, am Montag bei einer Anhörung im EU-Parlament. „Wir sehen kein Problem darin, die Impfkampagne mit diesem Impfstoff fortzusetzen.“

Österreich hält an Impfung fest

Österreich gehört zu den Ländern, die auch weiterhin mit dem Vakzin von „Astra Zeneca“ impfen werden. Eine entsprechende vorläufige Empfehlung sprach am Montagabend das Nationale Impfgremium aus. Es wurde allerdings auch klargestellt, dass noch Daten fehlten. Daher könne man keine „abschließende Empfehlung“ abgeben, hieß es in einer Aussendung des Gremiums, das nach dem Impfstopp mehrerer EU-Staaten getagt hatte.

Derzeit seien die bislang eingelangten Meldungen vermuteter Nebenwirkungen diverser europäischer Länder nicht komplett und schwer vergleichbar sodass sich keine zusammenfassende Aussage oder eindeutigen Schlüsse tätigen ließen, schrieb das Gremium. Die neuen Daten, die am Dienstag von der EMA vorgelegt werden sollen, würden allerdings als Entscheidungsgrundlage für das weitere Prozedere dienen.

Norbert Hofer fordert Impfstopp

Indes forderte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) eine „raschestmögliche, klare Stellungnahme von den europäischen Behörden für ein gemeinsames gesamteuropäisches Vorgehen“. Es brauche jetzt klare Entscheidungen und Empfehlungen der EMA für die Mitgliedsstaaten. „Wir haben uns bei den Impfungen auf ein gemeinsames europäisches Vorgehen geeinigt. Nationale Einzelgänge sind in diesem Zusammenhang weder effektiv noch vertrauensbildend“, so der Minister. Anders als Anschober fordert FPÖ-Bundesparteiobmann Norbert Hofer den „sofortigen Stopp“ der „Astra-Zeneca“-Impfungen. Nach den „immer häufiger auftretenden Komplikationen“ müsse Österreich nachziehen.

Über den Autor

Monika Šimić

Monika Šimić wurde 1992 in Zenica (Bosnien und Herzegowina) geboren. Die gebürtige Kroatin wuchs in Kärnten auf und studierte Übersetzen mit der Sprachkombination Russisch und Englisch in Graz.

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