Umfragen: AfD erlebt Aufwind

Mit dem Unmut der Menschen über die politische Linie der Ampel-Regierung steigt das Interesse an oppositionellen Kräften. Besonders profitiert die AfD von dieser Entwicklung.
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Berlin. – Die AfD erlebt aktuell einen Höhenflug, wie es ihn in der jungen Parteigeschichte noch nicht gegeben hat. Bundesweit liegen die Umfrageergebnisse deutlich über bisher gekannten Werten, ein Überblick: In Brandenburg steht die AfD gemeinsam mit der SPD als stärkste Kraft an erster Stelle. 24 Prozent der Befragten würden ihre Stimme dem Landesverband von Birgit Bessin geben, ein Zugewinn von fünf Prozent im Vergleich zum Frühjahr.

In Thüringen steht die AfD derzeit als stärkste Kraft in den Umfragen vor Linke und Union. 26 Prozent der Wähler würden derzeit die Alternative wählen, trotz oder gerade wegen Björn Höcke. Aber auch in traditionell weniger AfD-starken Bundesländern kann die Partei Zugewinne verzeichnen. In Hessen kann die AfD auf überraschende 14,5 Prozent der Wählerstimmen springen, ein Allzeit-Umfragehoch und mehr als fünf Prozent höher als sämtliche hessischen Umfragen der letzten zwei Jahre.

Wann kommt die erste AfD-Koalition?

Während die meisten Bundesländer ihre Mehrheiten ohne die patriotische Oppositionspartei beschaffen, könnte die „demokratische Brandmauer“ in Sachsen bald bröckeln. 30 Prozent der Sachsen würden derzeit für die AfD stimmen, das geht aus einer aktuellen Wahlkreisprognose hervor. Zwar steht die CDU mit 34 Prozent als stärkste Kraft noch einige Prozentpunkte vor der AfD, doch wäre eine Regierungsbildung schwierig. Denn wenn die CDU nicht mit der Linken oder der AfD in Sachsen regieren wöllte, müsste sie mit mindestens dfrei weiteren Parteien (Grüne-SPD-FDP) koalieren, um eine parlamentarische Mehrheit zu erzielen. Die nächste Landtagswahl steht in Sachsen im Jahr 2024 an. Genug Zeit, um neue Koalitionsmöglichkeiten zu überdenken.