Lauterbach will Krankenkassenbeiträge auf Rekordhoch anheben

Trotz der aktuellen Krisensituation will der Bundesgesundheitsminister die Krankenkassenbeiträge 2023 erhöhen. 16,2 Prozent des Bruttolohns werden dann fällig.
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Inflation und Energieknappheit treiben bereits jetzt die Lebenshaltungskosten in die Höhe. Dennoch will Karl Lauterbach im kommenden Jahr die Krankenkassenbeiträge deutlich anheben. Die Beiträge sollen um 0,3 Prozent steigen, insgesamt müssen Arbeitnehmer im Schnitt dann 16,2 Prozent des Bruttolohns in die Versicherung einzahlen. Der Krankenkassenbeitrag setzt sich aus dem allgemeinen gesetzlichen Beitragssatz zusammen, der aktuell bei 14,6 Prozent liegt, und einem Zusatzbeitrag, über den die Krankenkassen selbst entscheiden können. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag beträgt im Jahr 2022 1,3 Prozent.

Der Grund für die Erhöhung ist eine erwartete Finanzierungslücke von 17 Milliarden Euro im Jahre 2023. „Wir haben in der letzten Legislatur die Leistungen für gesetzlich Versicherte erheblich verbessert. Das kostet“, erklärte Lauterbach die Geldprobleme. Verantwortlich sei außerdem sein Vorgänger, Jens Spahn, er habe teure Leistungsausweitungen vorgenommen, ohne Strukturreformen vorzunehmen. Auch der Bundeszuschuss zur Krankenversicherung werde um zwei Milliarden Euro erhöht. Zudem sind Einsparungen geplant, Leistungskürzungen wird es allerdings nicht geben. Das Finanzierungsproblem wird damit nicht aus der Welt geschafft. Die Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, Doris Pfeiffer, erwartet von den Maßnahmen maximal eine „finanzielle Verschnaufpause“.

AfD kritisiert Zuwanderung in die Sozialsysteme

Kay-Uwe Ziegler, Obmann im Gesundheitsausschuss für die AfD-Bundestagsfraktion, sprach in Bezug auf die Pläne des Gesundheitsministers von einem, „Skandal“. „Auf der einen Seite fehlen Milliarden, auf der anderen Seite nehmen wir seit Jahren unzählige Migranten auf, die fast alle in der gesetzlichen Krankenversicherung landen, ohne dafür auch nur einen Cent zu zahlen“, sagte Ziegler weiter.