Industrie-Gigant BASF verringert Präsenz in Deutschland

Nach Angaben des Unternehmens sorgen die steigenden Energiepreise für eine zunehmende Wettbewerbsunfähigkeit.
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Ludwigshafen am Rhein. – Nach der Eröffnung einer neuen Herstellungsanlage für Plastik in China vergangenen September kündigte das Unternehmen nun eine Verkleinerung in Deutschland an. Martin Brudermüller, Vorstandsvorsitzender des Chemiekonzerns, erklärte den Schritt: „Zum einen wächst der europäische Chemiemarkt seit rund einem Jahrzehnt nur noch schwach“, weiterhin würden die stark gestiegenen Erdgas- und Strompreise die Wertschöpfungsketten unter Druck setzen.

Der Konzern musste für das laufende Jahr bereits 2,2 Milliarden Euro mehr für Gas bezahlen als im gleichen Zeitraum im vergangenen Jahr. BASF ist das weltweit größte Chemieunternehmen und produziert Produkte von einfachen Chemikalien bis hin zu Klebern und Düngemitteln.

Extreme Sparmaßnahmen im Mutterland

Vorstandschef Brudermüller kündigte harte Sparmaßnahmen für die Betriebe in Europa an. Man müsse schnellstmöglich und dauerhaft bis zu einer Milliarde Euro einsparen. Diese Kürzungen beträfen besonders nicht-produzierende Bereiche wie etwa Telekommunikation sowie Forschung und Entwicklung. Diese Industriezweige befinden sich mehrheitlich in Deutschland, bzw. Europa. Der deutsche Markt gilt derzeit noch als wichtigster Abnehmer von BASF-Produkten. Deutsche Verbraucher stellen 18 Prozent der Verkäufe, dicht gefolgt von China, dessen Markt 14 Prozent abdeckt. Ohne eine Entlastung des Unternehmens oder anderweitige Bindung an den Wirtschaftsstandort Deutschland könnten weitere wichtige Wirtschaftsfelder ins Ausland abwandern.