Hessen: SPD-Sozialministerin verteidigt Ausschluss weißer Kinder von Kirchenveranstaltung
Auf dem Evangelischen Kirchentag in Hannover fand ein Workshop statt, der ausschließlich für „Kinder of Color“ gedacht war – weiße Kinder waren ausgeschlossen. Hessens Sozialministerin Heike Hofmann sieht darin kein Problem.
Hofmanns Haltung in Bezug auf den Ausschluss weißer Kinder von einer Kirchenveranstaltung sorgt bei der AfD für Empörung.
© IMAGO / Rainer UnkelWiesbaden. – In der Fragestunde des Hessischen Landtags hat die hessische Sozialministerin Heike Hofmann (SPD) die Entscheidung verteidigt, weiße Kinder von einer Veranstaltung beim Evangelischen Kirchentag auszuschließen. Die Kritik daran wies sie entschieden zurück.
Workshop nur für Kinder of Color
Im Zentrum der Debatte steht der Workshop „Werde mutig und stark. Empowerment für BiPoC/PoC-Kinder“, der auf dem Evangelischen Kirchentag in Hannover stattfand. Die ausschließlich für „Black, Indigenous und Kinder of Color“ konzipierte Veranstaltung wurde von einer Mitarbeiterin der Hochschule Fulda durchgeführt.
In der Fragestunde am Dienstag im Landtag stellte Hofmann klar: „Empowerment-Angebote sind keine Diskriminierung.“ Damit begründete sie, warum der Ausschluss weißer Kinder aus ihrer Sicht zulässig ist. Ihrer Argumentation zufolge handelt es sich dabei nicht um einen rassistischen Akt, sondern um ein gezieltes Angebot zur Stärkung bestimmter Gruppen.
AfD kritisiert Haltung der Ministerin scharf
Der kirchenpolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Pascal Schleich, übte deutliche Kritik an Hofmanns Position. „Die Ministerin hat heute die Chance verpasst, sich gegen jede Art von Rassismus zu wenden. Es wurden weiße Kinder von dieser Kirchentagsveranstaltung ausgeschlossen, weil sie weiß sind. Das ist ein klar rassistisches Kriterium.“ Der Minister warf Schleich vor, Rassismus nur einseitig zu erkennen: „Die Antwort von Ministerin Hofmann insinuiert, dass es für sie keinen Rassismus gegen weiße Menschen gebe und das ist skandalös.“