„Inklusionshof“ für Migranten: Landrat zieht Schlussstrich bei 70.000 Euro Monatsmiete

In Ilzham droht 26 ukrainischen Flüchtlingen die Abschiebung, nachdem das Landratsamt Traunstein den Unterbringungsvertrag für den Seiml-Hof gekündigt hat. Eine vorläufige Räumung konnte durch eine Klage abgewendet werden.

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„Inklusionshof“ für Migranten: Landrat zieht Schlussstrich bei 70.000 Euro Monatsmiete

Am Seiml-Hof steht neben Inklusion auch eine ökologische Landwirtschaft sowie die Betreuung von Menschen mit psychischen Problemen, Kindern und Behinderten im Mittelpunkt. (Symbolbild)

© IMAGO / Shotshop

Ilzham. – Im bayerischen Ilzham bei Traunstein droht einer Gruppe von 26 ukrainischen Flüchtlingen die Abschiebung. Hintergrund ist die Kündigung eines Unterbringungsvertrages durch das Landratsamt Traunstein, die bereits im September 2023 erfolgte. Das berichtete der Focus. Dieser Vertrag habe die Unterbringung der Flüchtlinge auf dem Seiml-Hof ermöglicht. Der Seiml-Hof sei ein Inklusionsbetrieb, der nicht nur für ökologische Landwirtschaft stehe, sondern auch Menschen mit psychischen Problemen, Kinder und Behinderte betreue, schreibt der Focus.

Die Flüchtlinge, die sich mit der Kündigung offenbar nicht abfinden wollen, haben inzwischen Klage beim Verwaltungsgericht eingereicht und damit eine vorläufige Räumung abgewendet. Obwohl der Hof nach der Kündigung keine finanzielle Unterstützung mehr erhält, arbeiten einige als Dolmetscher, Erzieher oder Landwirtschaftshelfer auf dem Hof.

Bis zu 70.000 Euro Kosten pro Monat

Der Leiter des Seiml-Hofes bezweifelt, dass das Landratsamt eine menschenwürdige Unterbringung der Flüchtlinge gewährleisten kann. Er hofft auf weitere finanzielle Unterstützung durch eine Vereinbarung mit der Regierung von Oberbayern.

Landrat Siegfried Walch (CSU) verteidigte gegenüber dem Focus die Entscheidung, den Vertrag zu kündigen, mit den hohen Kosten, die durch die Beherbergungsverträge entstanden seien. Diese hätten sich auf bis zu 70.000 Euro pro Monat belaufen und seien dem Steuerzahler nicht mehr zuzumuten. Walch betonte auch, dass den Flüchtlingen mehrfach alternative Unterkünfte angeboten worden seien, diese aber abgelehnt worden seien. Ein Umzug sei zumutbar und im Sinne des Steuerzahlers notwendig. Die Situation bleibt angespannt, der Ausgang des Rechtsstreits noch ungewiss. Klar ist jedoch, dass das Landratsamt keine neuen Verträge mit dem Seiml-Hof abschließen wird.

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