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Russland will deutsche SAP-Software ersetzen

Russlands Großunternehmen arbeiten fieberhaft an Ersatzlösungen für SAP. Der Druck ist enorm, denn ohne funktionierende Software drohen Stillstand und Kontrollverlust.

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Moskau. – Durch den Rückzug von SAP aus Russland sehen sich zahlreiche Großunternehmen des Landes mit einer digitalen Herausforderung konfrontiert. Die Software des deutschen Konzerns war mit einem Anteil von bis zu 60 Prozent Marktführer für betriebliche Anwendungen in Russland – bis zum Ukrainekrieg. Sie unterstützte zentrale Geschäftsprozesse von Firmen wie Aeroflot, der Russischen Eisenbahn oder Gazpromneft. Nach dem Angriff auf die Ukraine reduzierte SAP sein Engagement schrittweise und stellte im März 2024 schließlich alle Aktivitäten in Russland ein.

Alt-Systeme ohne Updates – Risiko für den Betrieb

Viele Unternehmen nutzen nach wie vor vorinstallierte SAP-Systeme, für die jedoch keine Updates oder technische Unterstützung mehr bereitgestellt werden. Dadurch werden ihre IT-Strukturen anfällig für Ausfälle – ein Zustand, den sich Konzerne nicht leisten können.

Die Folge ist, dass russische Unternehmen darauf angewiesen sind, SAP durch eigene Lösungen zu ersetzen. Besonders aktiv ist dabei der Stahlhersteller Severstal des Oligarchen Alexej Mordaschow. Zunächst hatte man gemeinsam mit dem Petrochemiekonzern Sibur und mit dem heimischen Anbieter Consist eine SAP-Alternative entwickelt. Diese Partnerschaft wurde jedoch beendet. Nun prüft Severstal die Angebote des Entwicklers Business Technologies, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Auch andere Großunternehmen haben bereits reagiert. So arbeiten beispielsweise die Russische Eisenbahn und Gazpromneft mit dem Entwickler 1C an einem neuen System, das ab 2027 einsatzbereit sein soll.

Alles viel teurer und komplizierter, aber notwendig

Der Weg zur Unabhängigkeit von westlicher Software ist jedoch steinig. „Wir haben im vergangenen Jahr viel Arbeit in die Untersuchung dieses Themas gesteckt, aber es hat sich herausgestellt, dass alles viel teurer und komplizierter ist und eine sorgfältigere Überarbeitung erfordert“, erklärte Mordaschow auf einer Technologiekonferenz.

Trotz hoher Kosten sei der Umstieg unumgänglich, so Mordaschow: „Wir wissen, wie wichtig diese Aufgabe ist ... denn wir müssen überleben.“ Damit bringt der Unternehmer die kritische Lage auf den Punkt. Ohne funktionierende Software sind Produktion, Logistik und Verwaltung gefährdet.

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