Die FIFA zeigt der „One Love“-Binde die Gelbe Karte

Mehrere europäische Teams wollten bei der WM in Katar mit einer „One Love“-Armbinde ein Zeichen setzen. Nun haben sie aber einen Rückzieher gemacht.
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Doha. – Nachdem die FIFA mitgeteilt hatte, dass sie die „One Love“-Kapitänsschleife bei der WM nicht akzeptieren wird, knickten am Montag sieben europäische Nationen ein und erklärten, nun doch auf das Tragen der Schleife zu verzichten. Grund dafür ist, dass die FIFA bei Zuwiderhandlung mit sportlichen Sanktionen gedroht hatte. Demnach würde jeder mit der Schleife auflaufende Spieler mit einer Gelben Karte bestraft werden, wie etwa der niederländische Verband mitteilte. Zuletzt hieß es, dass der Weltverband den Teams auch mit Punktabzügen gedroht haben soll.

Frankreich sprach sich schon vorher gegen Binde aus

Neben den Niederlanden verzichten auch England, Deutschland, Wales, Dänemark, Belgien und die Schweiz auf die Schleife. Frankreichs Kapitän Hugo Lloris hatte zuletzt schon angekündigt, sie nicht zu tragen. Er erklärte, er wolle das Gastgeberland respektieren und stelle sich hinter den Präsidenten des französischen Fußballverbandes (FFF), Noël Le Graët, der sich gegen die Binde ausgesprochen habe.

„Wenn man Ausländer in Frankreich aufnimmt, möchte man, dass sie sich an unsere Regeln halten und unsere Kultur respektieren. Das werde ich auch tun, wenn ich nach Katar gehe. Man kann damit nicht einverstanden sein, aber ich werde Respekt zeigen“, hatte Lloris vergangene Woche auf einer Pressekonferenz gesagt und fügte an: „Bevor man etwas unternimmt, braucht man die Zustimmung der FIFA und der FFF. In dieser Angelegenheit habe ich meine persönliche Meinung, die sich mit der des Präsidenten deckt.“ Am Montag betonte er, dass es „verschiedene gute Zwecke“ gibt, die es verdienen, unterstützt zu werden. Er ziehe es jedoch vor, sich auf seinen Rahmen als Spieler zu beschränken.

Diskussion im EU-Parlament

Die Diskussion um die „One Love“-Binde schaffte es selbst bis ins EU-Parlament. So haben Abgeordnete des Europaparlaments die FIFA und den umstrittenen WM-Gastgeber Katar vehement kritisiert. Bei einer Debatte am Montagabend im EU-Parlament sprach die liberale Politikerin Katalin Cseh von der „Weltmeisterschaft der Schande“. Der AfD-Politiker und Jurist, Nicolaus Fest, akzeptiert die Entscheidung der FIFA und erklärt: „Wenn in Rom, verhalte Dich wie die Römer. Das sollten wir auch Katar zugestehen.“ Sein Parteikollege, Maximilian Krah, teilte mit, man müsse respektieren, dass Katar keine Regenbogensymbole im Stadion haben wolle.