Ministerpräsident Ramelow bestreitet Wohnungsnot in Thüringen

Bei der Verteilung von Migranten sieht Thüringens Ministerpräsident Ramelow keine flächendeckende Wohnungsnot in den Kommunen.

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Erfurt. – Nachdem Ministerpräsident Bodo Ramelow angekündigt hatte, weitere 800 Plätze für Migranten in Thüringen frei zu schaffen, gab es deutlichen Widerspruch der Kommunen. Besonders die Reaktivierung alter Unterkünfte gestalte sich schwierig, da zwar Platz vorhanden, aber keine Betreiber zu finden seien. Monatlich kommen zwischen 2.500 und 3.000 Migranten in Thüringen an. Viele Kommunen klagen bereits über Kapazitätsgrenzen auch personeller Natur.

Diese Sorgen kümmern den Ministerpräsidenten scheinbar wenig. Er klagt über „Propaganda“ und Rassismus, die Einwohner der Kommunen gegen die Migranten mobilisieren würden. Man dürfe sich „nicht kirre machen lassen“, so Ramelow, es gehe um Menschen, die Bett und Obdach benötigen würden.

Verteilung auf ländliche Kommunen geplant

Der Wohnungsmangel existiere nur für Erfurt, Jena und Weimar, so Ramelow gegenüber MDR aktuell. Es gebe im ländlichen Thüringen rund 10.000 leerstehende Wohnungen, Thüringen sei jenes Bundesland, welches jährlich „dramatisch weniger Einwohner“ habe, so Ramelow. Diese Überforderung der Thüringer Landkreise habe er verstanden. "Aber wenn es verbunden wird mit der Bemerkung 'Wir haben keinen Wohnraum', dann ist es falsch", sagte Ramelow. Man müsse aufpassen, welche Botschaften man sende.