Deutsche Familienministerin Paus fordert weitere Liberalisierung des Abtreibungsrechts

Nach der Abschaffung des Werbeverbots im vergangenen Jahr soll nun auch der Paragraph 218 des Strafgesetzbuches fallen.

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Deutsche Familienministerin Paus fordert weitere Liberalisierung des Abtreibungsrechts
Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne)© Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Berlin. - Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) geht der historische Bruch im Abtreibungsrecht des vergangenen Jahres noch nicht weit genug. Sie fordert eine generelle Aufhebung des Verbots von Schwangerschaftsabbrüchen und meint: „Wer anders als die Schwangeren selbst sollte entscheiden, ob sie ein Kind austragen möchten oder können? Wer anders als die Frauen selbst sollte darüber entscheiden, wann und in welchen Abständen sie Kinder bekommen?“

Bislang sind Schwangerschaftsabbrüche nur auf dem Papier strafbar, mit einer verpflichtenden Beratung kann eine Schwangerschaft bis zur 12. Woche abgebrochen werden. Die Vorsitzende der FDP-Jugendorganisation „Junge Liberale“, Franziska Brandmann, forderte eine generelle Umkehr des Straftatbestands, der Abtreibungen nur unter bestimmten Bedingungen strafbar mache.

Schwangerschaftsabbrüche rückläufig

Während der Pandemie haben wieder mehr Menschen Kinder bekommen. Während rund 660.00 Kinder im Bundesgebiet verzeichnet wurden, fanden 94.596 Schwangerschaftsabbrüche statt. Das ist ein Minus von über 5.000 zum Vorjahr und der niedrigste Stand der letzten 30 Jahre. Dabei stieg der Anteil von Geburten von Müttern mit deutscher Staatsangehörigkeit von rund 586.000 auf 605.000. Die Geburtenzahlen von Müttern mit türkischer oder einer afrikanischen Staatsangehörigkeit gingen dagegen zurück. Dennoch ist der demographische Trend zur Überalterung ungebremst, doch auf eine familienfreundliche Politik müssen Bürger hierzulande wohl noch warten.

Die Jugendorganisation der AfD, die Junge Alternative, kritisierte gegenüber FREILICH die Pläne der Familienministerin. Der stellvertretende Vorsitzende Tomasz M. Froelich bezeichnete die „Bagatellisierung von Abtreibungen, wie sie von Linken sämtlicher Couleur betrieben wird“ als „widerwärtig“. „Wir lehnen diese Kultur des Todes und eine weitere Liberalisierung des Abtreibungsrechts ab und fordern stattdessen seine Verschärfung. Das Leben von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod muss geschützt werden“, so Froelich weiter. Er fordert einen Sinneswandel ein: „Mit proaktiver Familienpolitik, höheren Geburtenraten der Einheimischen, Familiengründungen und Adoptionen muss das demographische Defizit korrigiert werden, nicht mit Abtreibungsfetisch, der demographisch durch schädliche Massenmigration kompensiert werden soll“.