AfD stellt Anträge zur Wahrung der kulturellen Identität Deutschlands

Logo der AfD-Bundestagsfraktion (Symbolbild)
© privatEin „nationaler Aktionsplan kulturelle Identität“ sowie die Gründung einer „Deutschen Akademie für Sprache und Kultur“ sollen zur Identitätswahrung beitragen.
Berlin. – Am heutigen Donnerstagnachmittag wird der Deutsche Bundestag über zwei Anträge der AfD zur Bewahrung der kulturellen Identität Deutschlands beraten. Darin fordert die Partei zum einen „einen kulturellen nationalen Aktionsplan“, zum anderen die Gründung einer „Deutschen Akademie für Sprache und Kultur“. In einer Stellungnahme der AfD heißt es bezüglich der geforderten Akademie: Sie wäre „ein wichtiges Zeichen in Zeiten von Gender-Sprachverstümmelung, überbordenden Anglizismen und bildungspolitischem Niveau-Verfall“. Beide Anträge sollen im Anschluss an die halbstündige Aussprache im Plenum des Bundestages in den federführenden Ausschuss für Kultur und Medien überwiesen werden.
Wahrung der Identität als große Herausforderung unseres Jahrhunderts
Der geforderte „nationale Aktionsplan kulturelle Identität“ soll eine Reihe von Handlungsfeldern umfassen. Neben der Pflege der deutschen Sprache durch eine „Deutsche Akademie für Sprache und Kultur“ beinhaltet der Aktionsplan auch Forderungen in den Bereichen der Memorialkultur, der Denkmäler und Bauten von nationaler Bedeutung sowie der Artefakte und Museumsbestände. Hierzu heißt es im Antrag unter anderem: Dem „wachsenden Gedächtnisverlust im Hinblick auf die eigene Identität und das eigene Herkommen, der auch durch einen augenfälligen Mangel an Bildung gekennzeichnet ist, ist entgegenzuhalten, dass es sehr wohl eine spezifisch deutsch geprägte ‚kulturelle Identität‘ gibt, die zu bewahren – oder die es, mit Blick auf verlorene Bauten von nationaler Bedeutung (wie zum Beispiel das Berliner Schloss oder die Frankfurter Altstadt), wieder zu rekonstruieren gilt – zu den großen Herausforderungen gehört, denen sich die Deutschen in diesem Jahrhundert zu stellen haben.“
AfD positioniert sich gegen den Zeitgeist der „Cancel Culture“
Der AfD-Bundestagsabgeordnete Marc Jongen erklärte in einer Pressekonferenz am Montag, die beiden Anträge wären „miteinander verbunden und verzahnt“. Die Wahrung der kulturellen Identität Deutschlands wäre notwendig, wenn „wir als Volk, als Nation, auf die Dauer Bestand haben wollen“, so Jongen. Seit den 1960er- und 1970er-Jahren hätte hier der Zeitgeist auf „Dekonstruktion“ umgestellt. Mittlerweile würde das Ganze „dramatische“ Ausmaße annehmen, stellte der AfD-Politiker fest und verwies in dem Zusammenhang auf das Schlagwort der „Cancel Culture“. „Unsere eigene gemeinsame kulturelle Identität geht zunehmend verloren“, warnte auch der parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Fraktion, Bernd Baumann, in der Pressekonferenz. An ihre Stelle würden „irgendwelche diversen Teilidentitäten“ treten, „nicht selten überhöht mit Oper- und Diskriminierten-Anspruch“. Dem müsse Einhalt geboten werden, erklärte Baumann: „Sonst kommt es zur Zerstörung der Funktionsfähigkeit unseres Staates und seiner Institutionen und zu einer inneren Auflösung des Staatsvolkes“.