15 Jahre „Blaue Narzisse“: Das konservative Magazin feiert Jubiläum

Am heutigen 1. September 2019 ist das konservative Jugendmagazin Blaue Narzisse (BN) 15 Jahre alt geworden.
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Die Blaue Narzisse entwickelte sich von einer kleinen regionalen Schülerzeitung zu einer der wichtigsten Plattformen der konservativen Gegenöffentlichkeit in Deutschland. Seit Jahren schreiben dort Schüler und Studenten aus unterschiedlichen rechten bzw. konservativen Strömungen über Politik, Kultur, Philosophie sowie Jugendthemen und führen in regelmäßigen Abständen gesellschaftliche Grundsatzdebatten. Von den unzähligen Jungautoren, die bei der Blauen Narzisse ausgebildet wurden, sind einige mittlerweile zu fixen Größen des patriotischen Milieus und der konservativen Publizistik geworden.

„Wir mussten politisch werden“

Im Jahr 2004 wurde die Blaue Narzisse von Felix Menzel und anderen als Schülerzeitung in Chemnitz ins Leben gerufen. „Es war ja damals so, dass wir lediglich eine stadtweite, kulturelle Schülerzeitung aufbauen wollten – und zwar, weil uns der Stumpfsinn in den anderen Zeitungen mit ihrer Zurschaustellung dümmlicher Lehrerzitate auf den Keks ging“, erinnert sich der heute 33-Jährige Menzel in einem Interview am Blog der Blauen Narzisse.

Zu Beginn war das Projekt noch weitgehend unpolitisch und ganz klar kulturell ausgerichtet. Das sollte eigentlich auch so bleiben, doch dann verbaten mehrere Schulen die Verbreitung der Zeitschrift. „Wir mussten politisch werden und unsere Grundrechte gegen alte SED-Seilschaften verteidigen“, so Menzel.

Zeitschrift und Online-Blog

Als Reaktion auf den erschwerten Zeitschriftenverkauf an Schulen ging die Blaue Narzisse im März 2006 mit einem eigenen Blog (www.blauenarzisse.de) ins Netz. Das Onlinemagazin führte dann auch dazu, dass die Blaue Narzisse bundesweit immer bekannter wurde. Im Nachhinein betrachtet ein wichtiger Schritt für das Projekt, denn dadurch konnte das Magazin nicht nur neue Leser, sondern auch viele Jungautoren aus ganz Deutschland und auch aus Österreich gewinnen.

Die Blaue Narzisse entwickelte sich damit von einer Chemnitzer Schülerzeitung zu einem bundesweit vertriebenen konservativen Magazin für Schüler und Studenten. Das Heft Nr. 7 erschien im Dezember 2017 laut eigenen Angaben in einer Auflage von 2.000 Stück.

Vorträge, Seminare und das erste Büro

Nach fünf Jahren verfügte die Blaue Narzisse bereits über etwa 60 Autoren und konnte über den neu gegründeten Verein „Journalismus und Jugendkultur“ eine erste bezahlte Halbtagsstelle schaffen.

Im Jahr 2013 eröffnete der Verein dann sein erstes Büro, das „Zentrum für Jugend, Identität und Kultur“. Hier arbeiteten fortan drei Mitarbeiter und ein Praktikant, es gab Vorträge und eine Seminarreihe für Nachwuchsjournalisten. Doch das blieb natürlich auch linksextremen Antifa-Strukturen nicht verborgen, die gewohnt allergisch auf die jungen Rechten reagierten und gleich zur Eröffnung des Büros eine Demonstration anmeldeten. Nach mehreren Medienberichten stieg der öffentliche Druck und der Vermieter kündigte dem Verein die Räumlichkeiten, weshalb die Blaue Narzisse in ein neues Büro umziehen musste.

Zahlreiche Publikationen

Doch es blieb nicht bei dem einen Umzug: Im Jahr 2018 erhielt der Verein die nächste Kündigung. Zuvor hatten mutmaßliche Linksextremisten mehrmals Sachbeschädigungen am Bürogebäude verübt (Die Tagesstimme berichtete). Dem Vermieter wurde das offenbar zu viel: Die Blaue Narzisse muss deshalb im Winter 2019 ein weiteres Mal umziehen.

Neben Magazin, Homepage und Seminaren gehört auch die Publikation von Büchern bereits seit Jahren zur Arbeit der Blauen Narzisse. Beispielsweise in der Schriftreihe „BN-Anstoß“ wurden verschiedene Themen – vom politischen Prozess, über Europa und Geopolitik bis zum „Nazivorwurf“ und der Frage nach „alternativer Politik“ – behandelt.

Wertvolle Nachwuchsarbeit

Im vergangenen Jahr 2018 kam es dann zum nächsten großen Schritt. Der Verein wurde in „Verein Journalismus und Wissenschaft“ umbenannt und mit Recherche Dresden, einer Denkfabrik für Wirtschaftskultur, ein neues Projekt ins Leben gerufen, das zugleich das erste patriotische Wirtschaftsmagazin in Deutschland herausgibt. Was das für die Zukunft der Blauen Narzisse bedeutet, ist noch nicht ganz klar, doch die Arbeit soll auf jeden Fall fortgesetzt werden. „Die Blaue Narzisse wird ein Magazin von jungen Leuten für junge Leute bleiben. Ich bin froh, dass sich seit 15 Jahren immer wieder neue Schüler und Studenten finden, die unser Magazin mit Leben füllen. Diese Nachwuchsarbeit halte ich für sehr wertvoll und ihr fühle ich mich weiterhin verpflichtet“, erklärt Menzel dazu auf der BN-Homepage.

Eine genaue Chronologie der Entwicklung der Blauen Narzisse findet sich auf ihrer Homepage.