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Deutschland im Abwärtstrend: Diese fünf Fakten belegen die Wirtschaftskrise

Die wirtschaftliche Substanz Deutschlands bröckelt – viele zentrale Kennzahlen zeigen seit Jahren nach unten. Ein kurzer Blick genügt, um zu erkennen, wie dringend strukturelle Reformen jetzt notwendig sind.

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Deutschland im Abwärtstrend: Diese fünf Fakten belegen die Wirtschaftskrise

Düstere Wolken hängen über dem international bedeutenden Wirtschaftszentrum Frankfurt am Main. (Symbolbild)

© IMAGO / Jan Eifert

In den vergangenen fünf Jahren hat sich die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands im internationalen Vergleich spürbar abgeschwächt. Daten zu Wachstum, Investitionen, Produktivität und Geschäftsklima deuten darauf hin, dass Deutschland gegenüber anderen großen Volkswirtschaften wie den USA und sogar gegenüber dem EU-Durchschnitt an Boden verliert.

Schwaches BIP-Wachstum im EU-Vergleich

Ein zentrales Signal für die wirtschaftliche Stagnation Deutschlands ist das geringe Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Zwischen 2019 und 2024 betrug das BIP-Wachstum lediglich 0,18 Prozent. Im gleichen Zeitraum konnte die EU um 4,4 Prozent zulegen. Damit zählt Deutschland zu den wenigen großen Industriestaaten, die über diesen Zeitraum ein geringes Wirtschaftswachstum verzeichnen.

Rückläufige ausländische Direktinvestitionen

Auch als Investitionsstandort verliert Deutschland zunehmend an Attraktivität. Ausländische Direktinvestitionen (FDI) sind ein wichtiger Indikator für das wirtschaftliche Vertrauen. Wie aus Daten der Bundesbank hervorgeht, sanken sie von rund 67 Milliarden Euro im Jahr 2019 auf nur noch 35 Milliarden Euro im Jahr 2024 – ein deutlicher Rückgang, der darauf hindeutet, dass geopolitische Unsicherheiten und hohe Standortkosten Investoren zunehmend abschrecken.

Sinkende Geschäftskonfidenz

Ein weiterer Indikator für die wirtschaftliche Unsicherheit ist der ifo-Geschäftsklimaindex. Der Stimmungsindikator für die deutsche Wirtschaft fiel von 99,5 Punkten im Januar 2019 auf 87,5 im Mai 2025, was als Ausdruck zunehmender Skepsis unter Unternehmen gedeutet werden kann – insbesondere mit Blick auf die weitere wirtschaftliche Entwicklung. Das Klima bleibt damit klar unter dem Niveau der Vorjahre.

Instabiler Handelsüberschuss

Auch der traditionell starke deutsche Handelsüberschuss geriet unter Druck: Lag er 2019 noch bei 224 Milliarden Euro, so brach er 2022 auf 88 Milliarden Euro ein. Hauptgrund dafür waren die drastisch gestiegenen Energiepreise. Zwar erholte sich die Handelsbilanz im Jahr 2024 mit 240 Milliarden Euro wieder, dennoch zeigt diese Entwicklung, wie anfällig das exportorientierte Wirtschaftsmodell auf externe Schocks reagiert.

Produktivitätswachstum hinter dem der USA

Auch im Bereich der Arbeitsproduktivität schneidet Deutschland schlecht ab. So sank die Produktivität in Deutschland im Zeitraum von 2019 bis 2024 um 3,6 Punkte, während die USA im selben Zeitraum einen Zuwachs von 13 Punkten verzeichneten – ohne Berücksichtigung der Landwirtschaft. Diese Entwicklung unterstreicht strukturelle Probleme, etwa bei der Digitalisierung und dem Einsatz neuer Technologien.

Es besteht wachsender Reformdruck

Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Deutschlands hat von 2019 bis 2024 spürbar gelitten. Obwohl einzelne Indikatoren wie die Arbeitslosenquote stabil geblieben sind, zeichnet sich insgesamt eine Verschlechterung ab. Die Kombination aus schwachem BIP-Wachstum, rückläufigen Investitionen, pessimistischer Unternehmensstimmung, anfälligem Außenhandel und stagnierender Produktivität lässt kaum Zweifel: Deutschland muss seine wirtschaftlichen Rahmenbedingungen grundlegend verbessern.

Über den Autor

Bruno Wolters

Bruno Wolters wurde 1994 in Deutschland geboren und studierte Philosophie und Geschichte in Norddeutschland. Seit 2022 ist Wolters Redakteur bei Freilich. Seine Interessengebiete sind Ideengeschichte und politische Philosophie.

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