Niederlande: Haftstrafen für Klimaextremisten nach Attacke auf Gemälde

Vergangene Woche hatten drei Männer Vermeers Gemälde „Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge“ attackiert. Nun wurden sie zu zwei Monaten Haft verurteilt.
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Den Haag. – Nach einer Klebstoffattacke auf das weltberühmte Vermeer-Gemälde „Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge“ sind drei Mitglieder der Gruppe „Just Stop Oil“ in den Niederlanden zu zwei Monaten Haft, einer davon unbedingt, verurteilt worden. Das Gericht in Den Haag sprach bei der Urteilsverkündung am Mittwoch von einer „schockierenden“ Tat, wie die Nachrichtenagentur ANP berichtete. Das kostbare Gemälde sei zwar unversehrt, allerdings seien der Rahmen und die Rückseite des Bildes beschädigt worden.

Kopf an Glas festgeklebt

Die drei Männer – drei Belgier zwischen 42 und 45 Jahren – hatten das berühmte Werk in der vergangenen Woche im Museum Mauritshuis in Den Haag attackiert. Zwei von ihnen klebten sich an der Glas-Schutzscheibe sowie der angrenzenden Wand fest, ein dritter bekleckerte das Werk mit Tomatensauce (Freilich berichtete).

In den vergangenen Wochen und Monaten haben Klimaextremisten mit einer ganze Serie von Attacken und Blockaden für Aufmerksamkeit gesorgt. In Londons National Gallery überschütteten sie Vincent van Goghs Meisterwerk „Sonnenblumen“ mit Tomatensuppe, in Potsdam bewarfen selbsternannte „Klimaaktivisten“ ein Werk des Impressionisten Claude Monet mit Kartoffelbrei. Im August klebten sich zwei „Aktivisten“ an ein Werk von Lucas Cranach dem Älteren in der Berliner Gemäldegalerie und in Dresden an die weltberühmte „Sixtinische Madonna“ von Raffael.

Haftstrafen auch in Deutschland und Österreich möglich

Laut dem deutschen Justizminister Marco Buschmann (FDP) wären in bestimmten Fällen auch in Deutschland Gefängnisstrafen für „Klimaaktivisten“ möglich. „Wer Kunstwerke bewirft, kann sich einer Sachbeschädigung strafbar machen. Eine Straßenblockade kann als Nötigung bestraft werden. Und wenn Rettungswagen ausgebremst werden, kommt auch eine Strafbarkeit wegen fahrlässiger Körperverletzung in Betracht“, sagte er der Bild-Zeitung. In Österreich würde das im Anlassfall ähnlich aussehen.