Trotz Skandalen: RBB zahlt weiterhin Millionen Ruhegelder an ehemalige Vorsitzende

Zusätzlich zur Rente bekommen ehemalige Führungskräfte beim RBB Millionen Euro an Ruhegeldern.
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Das Jahr 2022 war für den RBB ein unruhiges Jahr – der Skandal um die ehemalige Chefin Patricia Schlesinger erschütterte das Vertrauen in den Öffentlichen-Rechtlichen Rundfunk. Nachdem immer mehr Verdacht bezüglich Untreue und Korruption aufkam, mussten Schlesinger und andere Führungspersonen den RBB verlassen. Doch die Hoffnung, dass damit endlich Ruhe in die Büroräume einzöge, hat sich nicht bestätigt. Dem RBB droht nämlich ein riesiges Finanzloch von über 41 Millionen Euro, die man vor allem über das Programm einsparen will.

Weiterhin Personalkosten in Millionenhöhe

Bei den Personalkosten kann und will der Sender anscheinend nicht sparen. Wie die FAZ berichtete, zahlt der RBB pro Jahr bis zu 2,5 Millionen Euro an Ruhegelder an ehemalige Führungskräfte aus. Die aus den Zwangsgebühren finanzierten Gelder werden dabei zusätzlich zu der gesetzlichen Rente ausgezahlt, wobei auch Familienmitglieder bezugsberechtig sind. So erhielt eine Witwe eines vor 34 Jahren verstorbenen Ex-Intendanten im letzten Jahr bis zu 114.000 Euro ausgezahlt. Auch Claudia Nothelle, ehemalige Chefredakteurin für Fernsehen und multimediale Programmdirektorin, bekommt monatlich 8.200 Euro überwiesen, obwohl sie seit 2016 nicht mehr beim RBB tätig ist und mittlerweile als Professorin an der Hochschule Magdeburg-Stendal lehrt.

Diese Zahlungen sorgen in den Büroräumen für Ärger und Aufsehen: Während für den Großteil des Senders ein Sparkurs gilt und an Programm und Inhalt gespart wird, will die Chefetage den Gürtel nicht enger schließen. Die neue Intendantin Katrin Vernau bekommt zusätzlich zu ihren 297.000 Euro Jahresgehalt auch noch einen monatlichen Mietzuschuss von über 1.500 Euro. Der RBB zahlt gerade an 17 ehemalige Führungskräfte Ruhegelder, weitere fünf Chefs haben in Zukunft einen Anspruch auf solche Zahlungen.