Nepp kritisiert Pläne zur Ausbildungsoffensive der Wiener Linien

Die Wiener Linien wollen mit einer Ausbildungsoffensive gegen den aktuellen Personalmangel vorgehen. Unter anderem sollen Lernunterlagen für die Ausbildung in "leichter Sprache" angeboten werden.

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Nepp kritisiert Pläne zur Ausbildungsoffensive der Wiener Linien
Dominik Nepp (FPÖ)© Screenshot YouTube / FPÖ TV

Wien. - In Wien will man seit Montag der Personalnot entgegenwirken, indem auf 19 Straßenbahnlinien und 16 Buslinien die Takte verlängert werden. Momentan hat man bei den Wiener Linien wegen der ganzen Krankenstände mit besonders vielen Personalausfällen zu kämpfen. Jeweils 100 Straßenbahnfahrer sowie Buslenker fehlen dem Verkehrsunternehmen. Dazu kommen noch kurzfristige, krankheitsbedingte Ausfälle.

Nepp übt scharfe Kritik an Vorhaben der Wiener Linien

Um wieder zu gewohnten Wartezeiten zurückzukommen, legte die Geschäftsführerin Alexandra Reinagl am Mittwoch einen Fünf-Punkte-Plan der Wiener Linien für "die Rückkehr zu mehr Regelmäßigkeit und Verlässlichkeit" vor. Geplant ist neben einer Ausbildungsoffensive und einer Attraktivierung des Jobs im Fahrbetrieb auch eine vorübergehende Intervallausdehnung auf gewissen Strecken.

Einer der fünf geplanten Punkte stößt dem Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp jedoch besonders auf. In einer Aussendung zeigte er sich schockiert darüber, dass die Wiener Linien die Ausbildung für die Bewerber in eine einfache Sprache übersetzen wollen, weil viele nicht Deutsch können und gar keinen Schulabschluss haben. „Wenn man ausländische Schulabbrecher, die laut der Wiener Linien Geschäftsführerin zu geringe Deutschkenntnisse haben, zuhause nicht lernbereit sind und keine komplexen Zusammenhänge erkennen können, als Fahrer für die Straßenbahn, den Autobus oder die U-Bahn einsetzt, dann ist das ein massives Sicherheitsrisiko für alle Verkehrsteilnehmer. Es zeigt sich aber auch, dass die rote Massenzuwanderungs- und Bildungspolitik völlig gescheitert ist“, so die Kritik.

Hohe Drop-out-Quote auch wegen fehlender Deutschkenntnisse

Wie die Wiener Linien im Gespräch mit dem Standard erklärten, ist die Drop-out-Rate in den Fahrschulen stark gestiegen. Das liege unter anderem an der Komplexität der Ausbildung, die von vielen unterschätzt wird, heißt es. Sie räumten auch ein, dass fehlende Deutschkenntnisse ein häufiger Grund für den Abbruch der Ausbildung darstellt. Deshalb sollen Lernunterlagen nun in „leichter Sprache“ zur Verfügung gestellt und Deutschkurse als Teil der Ausbildung angeboten werden. Diese dauern zehn Wochen und werden in der Arbeitszeit durchgeführt.

Zusätzlich startete im Dezember auch die erste Bim-Schule ausschließlich für Frauen. Denn: Der Großteil der Fahrer sind Männer. Um Frauen, auch jene mit Migrationshintergrund, speziell anzusprechen, haben die Frauenschulen gestartet. In der Ausbildung erhalten alle 1.900 Euro.