Nächste Aktion: Klimaaktivisten schlagen in BMW-Ausstellung zu

Die BMW-Welt musste am Samstag nach einer Klebe-Aktion von „Scientist Rebellion“ vorübergehend geräumt werden. Insgesamt 16 Aktivisten sitzen vorbeugend in Polizeigewahrsam, nachdem sie weitere Aktionen angekündigt hatten.
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München. – Am Samstag haben sich in München Klimaaktivisten in der BMW-Welt an ein ausgestelltes Auto festgeklebt. Wie auf einem Video, das die Gruppe selbst auf Twitter verbreitet hat, zu sehen ist, stürmten mehrere Personen den Showroom des bayerischen Autobauers. Sie beschmierten Wagen mit Farbe und legten ein Plakat mit der Aufschrift „Unite against climate failure“, also „Vereint euch gegen das Klima-Versagen“, auf die Motorhaube eines M8. Einige klebten sich mit den Händen zudem an das Fahrzeug fest. Laut dem Bayerischen Rundfunk waren etwa 40 Polizeikräfte im Einsatz und versuchten, die Festgeklebten von dem Auto zu lösen.

Aktivisten sitzen in Vorbeuge-Gewahrsam

Die an der Aktion beteiligten Aktivisten waren laut Medienberichten überwiegend Wissenschaftler von „Scientist Rebellion Germany“. Mit der Aktion wollte die Gruppe laut eigenen Aussagen gegen die Klimapolitik der Bundesregierung demonstrieren. Sie fordern eine „sofortige Dekarbonisierung des Verkehrssektors“, darunter ein Tempolimit von 100 Stundenkilometern auf deutschen Autobahnen und die Wiedereinführung des Neun-Euro-Tickets, wie sie selbst in Sozialen Medien mitteilten.

Insgesamt hatten die Aktivisten sechs Fahrzeuge mit einer klebrigen Flüssigkeit überschüttet. Der Sachschaden beläuft sich laut Polizei auf mehrere zehntausend Euro. Außerdem wurde der Feueralarm ausgelöst. Die BMW-Welt war daraufhin geräumt worden. Gegen 15 Uhr konnten die Personen vom Fahrzeug gelöst und festgenommen werden. Den an der Aktion in der BMW-Welt beteiligten Aktivisten drohen nun mögliche Anzeigen wegen Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung und Verstößen gegen das Versammlungsgesetz. Außerdem sitzen nun insgesamt 16 Aktivisten der Gruppierung vorbeugend im polizeilichen Gewahrsam, die meisten von ihnen bis Freitag. So soll auf richterliche Anordnung verhindert werden, dass sie ihre Ankündigung wahr machen und in den kommenden Tagen weitere Blockaden herbeiführen. Die Gruppe hatte angekündigt, bis 4. November in München solche Aktionen durchführen zu wollen.

Mehrere Aktionen innerhalb einer Woche

Es war bereits die vierte Aktion von „Scientist Rebellion“ innerhalb einer Woche in der bayerischen Landeshauptstadt. Die Aktivisten hatten schon am Montag mit einer ähnlichen Klebeaktion in der Münchner Niederlassung von Blackrock, des weltgrößten Vermögensverwalters, auf ihre Ziele und Forderungen aufmerksam gemacht. Am Dienstag blockierten die Aktivisten dann vorübergehend den Odeonsplatz.

Am Donnerstag blockierten etwa 20 von ihnen am Münchner Stachus einen Teil der Fahrbahn. Sie setzten sich auf die Fahrbahn – unmittelbar vor dem Justizpalast. Zwei von ihnen hatten sich zudem festgeklebt. Es kam zu Verkehrsbehinderungen. Alle Beteiligten wurden schließlich zur Identitätsfeststellung auf das Polizeipräsidium gebracht. Gegen sie wird wegen des Verdachts der Nötigung im Straßenverkehr und des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz ermittelt.