Berliner Wahllokal veröffentlichte geschätzte Wahlergebnisse

Man kennt solche Meldungen eigentlich aus Staaten mit eher fraglicher Stabilität, doch nun kommt sie direkt aus der bundesdeutschen Hauptstadt: In Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf wurden zur Bezirksverordnetenversammlung einfach geschätzte Wahlergebnisse veröffentlicht.
/
/
1 Minute Lesezeit
Berliner Wahllokal veröffentlichte geschätzte Wahlergebnisse

Symbolbild: Axel Hindemith via Wikimedia Commons [CC BY-SA 3.0 DE] (Bildausschnitt)

Man kennt solche Meldungen eigentlich aus Staaten mit eher fraglicher Stabilität, doch nun kommt sie direkt aus der bundesdeutschen Hauptstadt: In Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf wurden zur Bezirksverordnetenversammlung einfach geschätzte Wahlergebnisse veröffentlicht.

Berlin. – Das Wahlchaos in Berlin war groß, nun gibt es eine weitere Affäre. Zu fehlenden Stimmzetteln, langen Warteschlangen und falschen Wahlzetteln gesellen sich fragwürdige Schätzungen von Wahlergebnissen: Im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf wurden mehrmals fiktive vorläufige Wahlergebnisse gemeldet, wobei für 22 Wahlbezirke genau die gleichen Stimmenanteile der Parteien genannt wurde. Damit nicht genug, wurden für jeden einzelnen Bezirk genau 360 und 40 ungültige Stimmen genannt. Während in der Wahlnacht Schätzungen aufgrund des bis dahin erfassten Gesamtergebnis in Einzelfällen zulässig sind, stellt sich die Frage, warum auch mehrere Tage nach der Wahl nur Schätzungen in einigen Bezirken vorliegen. Laut einer Meldung des „rbb“ würden derzeit die verfügbaren Wahlniederschriften aller Präsenz- und Briefwahlvorstände auf ihre Vollständigkeit und Ordnungsmäßigkeit geprüft.

„Sofern in der Wahlnacht von einzelnen Wahlvorständen abschließend keine Ergebnisse gemeldet werden, ist in Einzelfällen eine händische oder maschinelle Schätzung auf der Grundlage des bis dahin erfassten Gesamtergebnisses zulässig“, erklärte der Bezirkswahlleiter von Charlottenberg-Wilmersdorf, Felix Lauckner dem „rbb“. Solche Schätzungen seien aber nur erlaubt, „soweit keine Mandatsrelevanz ersichtlich ist“. Das tatsächliche Wahlergebnisse werde in den Folgetagen „nacherfasst“, kündigte Lauckner an.

Über den Autor

Gastautor

Kann FREILICH auf Ihre Unterstützung zählen?

FREILICH steht für mutigen, konservativ-freiheitlichen Journalismus, der in einer zunehmend gleichgeschalteten Medienlandschaft unverzichtbar ist. Wir berichten mutig über Themen, die oft zu kurz kommen, und geben einer konservativen Öffentlichkeit eine starke Stimme. Schon mit einer Spende ab 4 Euro helfen Sie uns, weiterhin kritisch und unabhängig zu arbeiten.

Helfen auch Sie mit, konservativen Journalismus zu stärken. Jeder Beitrag zählt!