„Fordern angemessenes Denkmal“: Protestaktion bei Terror-Gedenkstein

Rechte Aktivisten protestierten am heutigen Donnerstagmorgen beim Gedenkstein für die Terror-Toten des Anschlags in Wien. Ihre Aktion richtet sich vor allem gegen das öffentliche Vergessen der Opfer des islamistischen Attentäters.
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„Fordern angemessenes Denkmal“: Protestaktion bei Terror-Gedenkstein

Foto: (C) Widerstand in Bewegung

Rechte Aktivisten protestierten am heutigen Donnerstagmorgen beim Gedenkstein für die Terror-Toten des Anschlags in Wien. Ihre Aktion richtet sich vor allem gegen das öffentliche Vergessen der Opfer des islamistischen Attentäters.

Wien. – Die Errichtung eines permanenten Denkmals für die Toten des islamistischen Anschlags vom 2. November war monatelang mit Spannung erwartet worden. Als es dann Ende Februar endlich so weit war, zog der schlichte und relativ kleine Stein breite Kritik vor allem aus dem migrationskritischen Lager auf sich. Auch rechte Aktivisten stieß sich offenbar daran – und machte nun auf die ihrer Ansicht nach fehlende Würdigung aufmerksam.

Aktion auch gegen eine „Hierarchie der Opfer“

Laut eines Berichts am Telegram-Kanal des Aktionsblogs „Widerstand in Bewegung“ ereignete sich die Umgestaltung am Desider-Friedmann-Platz bereits um 6 Uhr morgens. Die Aktivisten bezeichnen ihre Vorgehensweise als „ästhetische Intervention“. Es sei ihnen darum gegangen, die Opfer des Terroranschlages zu ehren. Dies täten sie, indem sie „zeigten, wie das ganze Land über den ‚Schandstein‘ der Stadt Wien denkt“.

Man fordere stattdessen ein angemessenes Denkmal und eine gerechte Entschädigung für die Opfer. Wie der zugehörige Blog erklärt, erhielten die Hinterbliebenen nur 2.000 Euro aus der öffentlichen Hand. Dies stünde im Vergleich mit den 15.000 Euro für die Familie des bei seiner Abschiebung aus Österreich verstorbenen Marcus Omofuma und mit den 27 Mio. Dollar aus US-Steuergeldern für die Angehörigen für George Floyd.

Das halten die Aktivisten für eine große Ungerechtigkeit: „Ihr Leben war mehr wert als das!“ Die Aktion richte sich gegen eine „Hierarchie der Opfer“. Darunter versteht man die Beobachtung, dass durch Migrantenhand getötete Einheimische kaum Aufmerksamkeit bekämen, während im umgekehrten Fall breite öffentliche Anteilnahme folge.

„Opfer von Masseneinwanderung und Staatsversagen“

Nach Ansicht der Aktivisten ist dies ein untragbarer Zustand. Man müsse sich „den Wert von allem, auch weißem europäischen Leben“ vergegenwärtigen. Denn: „White Lives Matter“. Unter dieser Parole hatten Aktivisten bereits im Dezember symbolisch das Omofuma-Denkmal verhüllt. Auch damals hatten die Aktivisten ein würdevolles Denkmal für die Toten des islamistischen Anschlags gefordert. Wie damals zieren auch diesmal Schattenbilder der Ermordeten den Beitext der „Intervention“.

Diesmal schien es den unbekannten Patrioten aber auch wichtig, explizit darauf hinzuweisen, dass diese Toten nicht zum Opfer einer isolierten Einzeltat wurden. Vielmehr seien sie die tragische Folge von „Islamisierung, Masseneinwanderung und Staatsversagen“. Letzterer Hinweis dürfte wohl auch eine Kritik an Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) darstellen, in dessen Ressort sich untergeordnete Behörden im Vorfeld des Anschlags peinliche Ermittlungspannen leisteten.

Foto: (C) Widerstand in Bewegung

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Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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