Instagram schränkt Reichweite von politischen Konten ein

Bereits vor einigen Wochen hatte der Konzern Meta angekündigt, politische Inhalte auf seinen Plattformen einschränken zu wollen. Nun können Nutzer selbst entscheiden, ob sie politische Inhalte von Konten, denen sie nicht folgen, sehen wollen oder nicht. Für viele könnte das einen großen Verlust an Reichweite bedeuten.

/
/
1 Minute Lesezeit
Instagram schränkt Reichweite von politischen Konten ein
© IMAGO / Pond5 Images

Politische Inhalte sollen auf den Sozialen Netzwerken des Meta-Konzerns künftig nicht mehr so stark vom Algorithmus gesteuert werden können wie bisher. Das kündigte Instagram-Chef Adam Mosseri auf der X-Alternative Threads an. Man wolle nicht mehr „proaktiv politische Inhalte von Konten verstärken“, denen Nutzer nicht folgen. Das bedeutet in Zukunft eine deutlich geringere Reichweite für politische Inhalte und Nachrichten.

Konten können Beschwerde einlegen

Um in Zukunft Inhalte von als politisch eingestuften Konten sehen zu können, müssen die Nutzer diesen Konten proaktiv folgen. Alternativ können Nutzer die Einschränkung in ihren Einstellungen aufheben. Derzeit ist die Voreinstellung so, dass politische Inhalte von Konten, denen man nicht folgt, automatisch eingeschränkt werden.

Ist man als Kontoinhaber selbst betroffen, wird also beispielsweise als Konto eingestuft, das politische Inhalte verbreitet, hat man die Möglichkeit, gegen die möglicherweise falsche Einstufung Beschwerde einzulegen. Geht die Beschwerde zugunsten des Kontoinhabers aus, wird man wieder als unpolitischer Account behandelt, was aber erst nach einer „Abkühlphase“ möglich sein soll. Danach soll das Konto auch wieder algorithmisch gestärkt werden können, berichtet die Plattform netzpolitik.

Quasi alles könnte eingeschränkt werden

Wie Meta diese Einteilung vornimmt, geht aus der Ankündigung nicht eindeutig hervor. Es heißt nur, dass politische Themen Inhalte über Regierungen, Wahlen oder soziale Themen sein können, die eine Gruppe von Menschen und/oder die Gesellschaft als Ganzes betreffen. Das ist schwammig, denn schon „der kleinste Bezug auf Umweltschutz oder ein Posting zu Rassismus könnte in Zukunft dazu führen, dass Accounts an Reichweite verlieren“, schreibt netzpolitik in seinem Beitrag. Aber nicht nur Themen wie Umweltschutz oder Rassismus, sondern natürlich auch andere Themen, die gerne vom rechten politischen Spektrum aufgegriffen werden, wie Migration, Kriminalität etc. dürften damit in ihrer Reichweite stark eingeschränkt werden. Diese Regelung soll künftig auch für Facebook gelten. Damit soll verhindert werden, dass Plattformen wie Threads zu einer politischen Plattform werden.