Zu klein, zu groß, zu krumm: Hofer verarbeitet überschüssiges Obst und Gemüse

Bereits seit zwei Jahren hat das Unternehmen Unverschwendet daran gearbeitet, einen passenden Kooperationspartner zu finden, um künftig noch mehr Lebensmittel vor der Tonne retten zu können.
Monika Šimić
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24.10.2022
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2 Minuten Lesezeit

Wien. – Eine Studie vom WWF aus dem Jahr 2021 besagt, dass 40 Prozent der weltweit produzierten Lebensmittel verschwendet werden. Sie landen vom Feld bis zu Hause, also entlang der Produktionskette, einfach im Müll. In Österreich werden mehrere Tausend Tonnen Obst und Gemüse in der Landwirtschaft weggeworfen, weil es zu groß, zu klein oder zu unförmig ist oder es einfach einen Überschuss davon gibt.

Bereits 100 Tonnen Lebensmittel gerettet

Um die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren, bringt der Diskonter Hofer die neue Produktlinie „Rettenswert“ auf den Markt, bei der überschüssige Lebensmittel bzw. solche, die nicht den üblichen Ansprüchen für den Verkauf im Handel entsprechen, verarbeitet werden. Dafür hat man sich mit dem Unternehmen Unverschwendet zusammengetan, das sich bereits seit 2015 dafür einsetzt, Obst und Gemüse vor dem Mistkübel zu bewahren. So werden unter anderem Ketchup, Chutneys, Aufstriche und Pesto angeboten, die man aus den oben genannten Produkten herstellt. Laut Unverschwendet konnten mit der ersten Produktionstranche 100 Tonnen Lebensmittel gerettet werden.

Lebensmittel retten mit „Too Good To Go“

Lebensmittelverschwendung ist weltweit ein großes Problem. Alleine in der EU landen 153 Millionen Tonnen Lebensmittel im Abfall. In Frankreich ist es seit 2016 per Gesetz verboten, dass Supermärkte noch genießbare Lebensmittel wegwerfen. Seit dem Sommer wird in Spanien Ähnliches diskutiert. Alle, die Lebensmittelabfälle verursachen, sollen ein Bußgeld zahlen müssen. In Österreich gibt es dazu bisher keinerlei Regelungen.

Was es aber gibt, sind noch weitere Projekte, die es sich zum Ziel gesetzt haben, Lebensmittel vor dem Müll zu retten. Eines davon ist „Too Good To Go„, eine kostenlose App, die es Betrieben und Konsumenten ermöglicht, gemeinsam Lebensmittel zu retten. Ursprünglich ist die Idee in Dänemark entstanden. Mittlerweile beteiligen sich alleine in Österreich aber schon über 6.152 Betriebe als Partner an der Initiative – unter anderem der Hofer-Diskonter.

Der Beitrag wurde am 25.10.2022 um 14:30 Uhr um die Information ergänzt, dass die Produkte aus der neuen „Rettenswert“-Linie nicht aus bereits weggeworfenen Lebensmitteln hergestellt werden, sondern aus solchen, die nicht den aktuellen Normen für den Verkauf im Handel entsprechen.