Köln. – Diverse Medienhäuser leisten sich Experten, die exklusiv für die hauseigenen Formate recherchieren und Stellungnahmen abgeben. Die Arbeitszeiten können sich je nach Themenlage stark verändern und nicht immer ist die Meinung aller Angestellten gefragt. Der Journalist Jürgen Döschner kündigte nun eine Klage aufgrund von „Nichtbeschäftigung“ an. Er fordert vom WDR eine Entschädigung von 75.000 Euro, zusätzlich zum Jahresgehalt von 100.000 Euro. Er wird dabei vom linken Onlinemagazin Correctiv unterstützt, das im Sinne Döschners berichtete, dass dessen Arbeitszeit nur etwa bei fünf Stunden im Monat liege.
Kläger und WDR bedeckten sich mit Vorwürfen. Döschner behauptet, ein kritischer Beitrag zu Armin Laschet und die Räumung des Hambacher Forst hätte ihn auf die „schwarze Liste“ des Senders gesetzt. Auch der interne Schlichtungsausschuss soll die Verantwortlichen dazu aufgefordert haben, Döschner eine „angemessene redaktionelle Anbindung“ zu gewährleisten. Der Sender hält mit Vorwürfen über mangelhafte und tendenziöse Berichterstattung dagegen, Döschner hätte etwa Redaktionsdienste nicht wahrgenommen. Beide Parteien schieben sich die Schuld für die Eskalation der Situation zu. Ein öffentlichkeitswirksames Verfahren könnte den Ruf des Senders stark beschädigen.